Kein Beruf, sondern Berufung
Pflegedienstleiter Marcus Dietrich über seinen Werdegang bei der Caritas-Trägergesellschaft St. Mauritius gGmbH (ctm)
Vom Tellerwäscher zum Millionär. So heißt es oft, wenn Menschen konsequent ihre Wege gegangen sind und ihr großes Ziel erreicht haben. Marcus Dietrich ist zwar kein Millionär, aber auch er ist seinen Weg im Bereich des Pflegesektors konsequent gegangen und hat es inzwischen bis zum Pflegedienstleiter des Bischof-Weskamm-Hauses, eine Altenpflegeeinrichtung für 100 ältere Menschen, in Magdeburg geschafft.
Wehrdienst? Zivildienst!
Angefangen hatte alles mit dem Zivildienst. Bevor er diesen aber antreten konnte, musste der gelernte Bürokaufmann schon einen steinigen Weg gehen, denn zu der damaligen Zeit war es nicht einfach, den Grundwehrdienst zu verweigern. Zwar war der Wehrersatzdienst gesellschaftlich anerkannt, aber mit den zunehmenden Einsätzen der Bundeswehr in den Krisengebieten der Welt war es schwierig, den Dienst an der Waffe zu verneinen. So benötigte Herr Dietrich drei Anläufe, bis das Kreiswehrersatzamt seinen Antrag zum Wehrersatzdienst endlich anerkannt hatte. Danach ging es ganz schnell. Eine pflegerische Tätigkeit wollte er während der 10 Monate ausüben und so fragte er bei dem Altenpflegeheim Kardinal-Jaeger-Haus in Oschersleben an, in dem bereits seine Mutter tätig war, ob er seinen Zivildienst in der Einrichtung ableisten könne. Natürlich blieb es nicht aus, dass sich Herr Dietrich auch im Freundeskreis rechtfertigen musste, aber nach vielen Gesprächen konnte er die üblichen Vorurteile gegenüber dem Zivildienst in der Altenpflege teilweise ausräumen und die tiefen und schönen Aspekte dieser Arbeit darlegen.
Rückkehr ausgeschlossen
Von den Erfahrungen während der Zivildienstzeit geprägt, war der Weg für Herrn Dietrich zurück in den gelernten Beruf ausgeschlossen. Seine Tätigkeit, etwas für den Mitmenschen tun zu können, für den Nächsten da zu sein, ihm in schwierigen Situationen Kraft zu geben und ihm ein Lächeln auf das Gesicht zu zaubern, sei ein schönes Gefühl gewesen, so Herr Dietrich. Ein Gefühl, welches er auch weiter erfahren wollte. So beschloss er, eine Ausbildung als Altenpfleger zu beginnen. Zwar waren seine Eltern von dem neuen Berufswunsch ihres Sohnes überrascht, aber sie ließen ihm zur Erreichung seines Zieles immer die volle Unterstützung zukommen. Da zu dieser Zeit alle Ausbildungsstellen im Kardinal-Jaeger-Haus belegt waren, entschloss sich Herr Dietrich kurzerhand seine Ausbildung an einer privaten Schule unter der Bedingung anzutreten, dass er seine Praktika im Kardinal-Jaeger-Haus absolvieren kann. Schon während seiner Zeit im Zivildienst und später in seinen Praktika habe er immer die warme Atmosphäre der Einrichtung gespürt. Das Gefühl "willkommen und gut aufgehoben zu sein", egal ob Bewohner, Mitarbeiter oder Gast, sei in den Einrichtungen der ctm allgegenwärtig und keinesfalls Standard in heutigen Altenpflegeeinrichtungen.
Nach der Ausbildung
Entsprechend bewarb sich Herr Dietrich nach vollendeter Ausbildung auch direkt bei der ctm für eine Stelle in Oschersleben. Nach einer Übergangsphase als GFB-Kraft folgte kurze Zeit später die Anstellung als Fachkraft, bis er dann nach einer von der ctm unterstützten Qualifizierungsmaßnahme die Stelle als Pflegedienstleiter in Magdeburg antreten konnte. Auf die abschließende Frage, was er interessierten Jugendlichen mit auf den Weg geben würde, betonte Herr Dietrich, dass ein Beruf in der Altenpflege keine einfache Arbeit darstelle. Man dürfe sich keine Illusionen hinsichtlich der täglichen Arbeit machen. Der Umgang mit pflegebedürftigen Menschen habe seine Höhen und Tiefen und erfordere viel Ausdauer. Auch müsse man sich bewusst sein, dass ein Tag in der Pflege 24 Stunden und die Woche 7 Tage habe, sodass Früh- und Nachtschichten, genauso wie die Arbeit an Wochenenden und an Feiertagen zum Berufsbild gehören. Daher solle man, wenn man sich für diese Tätigkeit entscheidet, die Arbeit auch nicht als Beruf, sondern eher als Berufung verstehen. Aber wenn man dies alles mittragen könne, würde man für seine Arbeit belohnt und sei es nur durch eine kleine Geste wie das Lächeln eines Bewohners, welches man sich in Gedanken mit nach Hause nehmen könne.
Tobias Kahlert
Caritas-Trägergesellschaft St. Mauritius gGmbH (ctm)
Assistent der Geschäftsführung
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