Pfarrers-Wohnung als Flüchtlingsunterkunft
Zudem werden für die Flüchtlings-Wohngruppe ehemalige Gemeinschaftsräume der Gemeinde angemietet. Heute haben Caritasdirektor Martin Böckmann, Gabriele Witte von der Caritas-Erziehungshilfe, Diana Göhmann von der Senatorischen Behörde und Pfarrer Josef Fleddermann von der Kirchengemeinde St. Marien die Räume offiziell eröffnet.
"Diese Wohngemeinschaft ist keine Selbstverständlichkeit", sagte Caritasdirektor Martin Böckmann. "Integration funktioniert nur, wenn die Nachbarschaft sie mitträgt und dafür möchte ich allen Nachbarn meinen Dank aussprechen." Auch Diana Göhmann von der Senatorischen Behörde ging in ihrer Rede auf die Nachbarschaft im Stadtteil ein. "Die Wohnung für die Jugendlichen befindet sich in einer schönen Ecke in Findorff. Hier gibt es den Bürgerpark, das Kongresszentrum, den Torfhafen. Findorff ist ein toller Stadtteil für die Jugendlichen."
In der Wohngruppe Bonifatius leben junge Männer im Alter von 15 bis 18 Jahren in Einzelzimmern. Sie stammen aus Syrien, Somalia, Irak, Afghanistan und Gambia. Gemeinschaftsräume, Bäder und Küche teilen sich die Jugendlichen. Mindestens einmal wöchentlich wird verbindlich gemeinsam unter Anleitung einer Mitarbeiterin gekocht. Kulturelle und religiöse Hintergründe spielen beim Einkauf der Lebensmittel und bei der Zubereitung von Mahlzeiten eine wichtige Rolle.
Viele junge Männer haben auf der Flucht Schlimmes erlebt. Sie haben z. T. engste Familienangehörige verloren, Krieg und Verfolgung erlebt und mussten erfahren, dass Staat und Polizei bzw. Militär keine Sicherheit für den Einzelnen gewährleisten. Die Vermittlung von Sicherheit hat deshalb eine besonders hohe Priorität.
Die Mitarbeitenden bereiten die Jugendlichen der Wohngruppe Bonifatius auf ein eigenständiges Leben vor. Dies gilt nicht nur für hauswirtschaftliche Arbeiten, sondern auch für die Entwicklung. Sie lernen soziale Kompetenzen (Zuverlässigkeit, Regeln, Konflikte bewältigen, etc.) und sie lernen, sich zu strukturieren. Darüber hinaus bekommen die jungen Männer Unterstützung beim Deutschlernen, bei der schulischen Ausbildung allgemein, bei Fragen zu Asyl- und Ausländerrecht sowie bei der Freizeitgestaltung. Die Leitung der Einrichtung übernimmt Pétronille Ngo Ngok, die aus Kamerun stammt.
Die Caritas in Bremen ist Träger von derzeit acht Flüchtlings-Einrichtungen, darunter die Kirche St. Benedikt. Dort leben die Flüchtlinge direkt in der Kirche, während Gottesdienste in Gemeinderäumen stattfinden. Caritasdirektor Martin Böckmann sagt: "Wir begegnen allen Menschen mit Respekt. Wir bieten unsere Hilfe an, unabhängig von Nationalität, Konfession oder sozialem Status."
Ihre Ansprechpartnerin für weitere Informationen:
Petronille Ngo Ngok, Leitung Wohngruppe Bonifatius, Mail: p.ngongok@caritas-bremen.de, Tel. 0172 / 27 91 048