Grundrente schwer zugänglich
Deutscher Caritasverband / Harald Oppitz, KNA
Eine schwache Wirtschaft und schlechte Rahmenbedingungen sorgten in der Ruhrregion für höhere Arbeitslosigkeit und mehr unterbrochene Erwerbsbiografien als anderswo, teilte der Verband mit. Caritasdirektorin Sabine Depew forderte kürzere Bemessungszeiten, um Grundrente beanspruchen zu können, sowie einen Sonderfonds für Grundrenten-Bezieher im Ruhrgebiet.
Die Grundrente soll ab 2021 Menschen zugutekommen, die selbst ein Arbeitsleben lang in die staatliche Altersvorsorge eingezahlt haben und dennoch kaum von den Bezügen leben können. Das Bundeskabinett hat inzwischen einen entsprechenden Gesetzentwurf auf den Weg gebracht. Demnach kann die Rente beanspruchen, wer 35 Jahre oder länger gearbeitet hat. Ab 33 Jahren sollen unter bestimmten Voraussetzungen Zuschläge möglich sein.
"Man kann es den Menschen nicht anlasten, wenn sie in Städten leben, die seit 25 Jahren in der Haushaltssicherung sind und deshalb in Fragen der Bildung und Erwerbsförderung ihrer Bürger keine großen Sprünge machen können", erklärte Depew. Altersarmut sei ein gesamtgesellschaftliches Problem.
Die Caritas im Ruhrbistum frage sich, warum das Thema "Altersarmut" in der Ruhrkonferenz der NRW-Landesregierung keine Rolle spiele. Wenn nicht dort, so müsse Altersarmut auf einen Runden Tisch auf Landesebene. "Dort geht es zunächst dringend darum, über einen Sonderfonds Ruhrgebiets-Bürgern den Zugang zur geplanten Grundrente zu ermöglichen", so Depew.
KNA
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