Vor allem hängt das mit dem rasanten Anstieg zusammen, den die Betreuung der Unter-Dreijährigen genommen hat. "Seit 2011 haben sich die Zahlen in diesem Bereich fast verdoppelt", erklärt Haude: "Zehn Prozent der Kinder sind derzeit jünger als drei Jahre."
Insgesamt besuchten 48.771 Kinder eine katholische Tageseinrichtung im Bistum Münster. Damit ist ihre Zahl in den letzten drei Jahren stabil geblieben, doch der demographische Wandel ist schon da: Vor zehn Jahren waren es noch mehr als 56.000 Kinder. Und Haude ist sich sicher: "In Zukunft wird die Zahl der Kinder weiter schrumpfen."
Die sinkenden Zahlen bedeuten jedoch keinesfalls, dass der Betreuungsaufwand geringer geworden ist. Das Gegenteil ist der Fall: "Der Anteil der Kinder, die bis zu 45 Stunden wöchentlich in unseren Einrichtungen verbringen, nimmt seit Jahren kontinuierlich zu", nennt Haude einen weiteren Grund. Dazu passt, dass die Zahl der Kinder in der Übermittagsbetreuung einen neuen Höchststand erreicht hat. "Die Hälfte bleibt nach 13 Uhr in unseren Einrichtungen", erklärt Haude.
Inklusion und Integration sind für die Kindertagesstätten im Bistum Münster seit Jahren ein wichtiges Thema. Die Zahl der Kinder mit Behinderung hat sich derzeit um 2.000 eingependelt und die Zahl der Kinder mit Migrationshintergrund ist gegenüber dem Vorjahr nur leicht von 6.400 in 2013 auf 6.824 gestiegen. Doch insbesondere hier gilt: Weniger Kinder bedeuten nicht weniger Aufwand. "Vor allem die Inklusion stellt unsere Einrichtungen immer wieder vor neue Herausforderungen", sagt Haude.
113-2014 (jks) 9. Oktober 2014