Franz Spiegelhalter, von 1963
bis 1991 Finanzdirektor des Deutschen Caritasverbandes, ist am 17. April kurz
nach Vollendung seines 80. Lebensjahres in Freiburg gestorben. Als eine
"Persönlichkeit, die die Geschichte des katholischen Wohlfahrtsverbandes,
aber auch die Entwicklung des Sozialstaats und der freien Wohlfahrtspflege in
Deutschland über drei Jahrzehnte hinweg maßgeblich mitgeprägt hat",
würdigte Caritaspräsident Peter Neher den Verstorbenen. Spiegelhalter habe in
sich "eine herausragende wissenschaftliche Kompetenz in Fragen der Nationalökonomie
und der Sozialpolitik mit einem ausgeprägten Sinn für soziale Gerechtigkeit,
mit nobler Humanität und einem tiefen Glauben" vereinigt.
Franz Spiegelhalter hatte sich nach dem Studium der Rechtswissenschaften und
der Volkswirtschaft 1949 bei dem renommierten Freiburger Nationalökonomen
Walter Eucken summa cum laude promoviert. Vor seinem Eintritt in den Dienst des
Deutschen Caritasverbandes war er u. a. in maßgeblicher Funktion im Vorstand
der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeber in Köln tätig. In die Zeit
seiner Tätigkeit als Finanzdirektor fielen nicht nur der Bau der neuen
Freiburger Caritaszentrale und die Sicherung der wirtschaftlichen Basis der
Caritasarbeit, die in den siebziger und achtziger Jahren des letzten
Jahrhunderts eine enorme Ausweitung erfuhr, darüber hinaus war er als Mitglied
von Gremien der Caritas sowie der freien und öffentlichen Wohlfahrtspflege und
als gefragter Gesprächspartner der Politik in wichtigen Entwicklungen der
deutschen Sozialgesetzgebung aktiv engagiert. Dazu gehörte bereits das
Bundessozialhilfegesetz in den sechziger Jahren, aber auch das Pflegeversicherungsgesetz
von 1995, für das er sich jahrelang eingesetzt hatte.
Mit zahlreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen zu wirtschaftlichen
Fragen der Sozialpolitik hat sich Spiegelhalter in Fachkreisen einen Namen
gemacht. Bis zuletzt befasste er sich mit Publikationen zur Zukunft der
sozialen Sicherungssysteme.
Rückfragen: Generalsekretär Prof. Dr. Georg Cremer, Tel. 0761 200 216, E-Mail:
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Martin Kraft, Tel. 0761 200
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