Von fast 500.000 langzeitarbeitslosen Menschen leben rund 300.000 Personen seit 2005 von Hartz IV.
"Für diese Menschen gibt es so gut wie keine Möglichkeit der Teilhabe am Arbeitsleben", macht Caritas-Präsident Peter Neher deutlich. Ohne gezielte und passgenaue Angebote habe diese Gruppe keine Chance mehr auf Integration in den Arbeitsmarkt. Notwendig sei daher ein Ausbau der öffentlich geförderten Beschäftigung für diese Gruppe und arbeitsmarktnahe Beschäftigungsformen, um den Betroffenen wieder Zugang zum Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Dies müsse in den Koalitionsvertrag aufgenommen werden.
"Die Pläne der Koalitionspartner, das Hilfesystem für junge Menschen auszubauen und Jugendberufsagenturen einzurichten, die gezielte Angebote machen, ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit junger Menschen", betont Neher. Doch auch für Erwachsene müsse mehr getan werden, um verfestigte Arbeitslosigkeit abzubauen. Für Langzeitarbeitslose sei eine schrittweise Förderung in einer praxisnahen Beschäftigung dringend notwendig, um sie wieder an den Arbeitsmarkt heranzuführen.
Die langjährige Erfahrung der Caritas und der Katholischen Bundesarbeitsgemeinschaft "Integration durch Arbeit" mit langzeitarbeitslosen Menschen hat gezeigt, dass öffentlich geförderte Beschäftigung eine zentrale Voraussetzung ist, um diese Menschen wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Notwendig ist eine Förderung über einen längeren Zeitraum, die Unterstützung der Arbeitgeber und eine realitätsnahe Gestaltung öffentlich geförderter Beschäftigung. Die derzeitigen Regeln zwingen häufig zur Beschäftigung in arbeitsmarktfernen Parallelwelten, die den Menschen nicht helfen, selbstständig zu werden. "Hier ist die künftige Koalition gefordert, durch ihr Handeln zu zeigen, dass sie langzeitarbeitslose Menschen nicht vergisst", so Neher.