Hitzeschutz in der Tagespflege
Hitzeschutz in der Tagespflege
4.500 hitzebedingte Todesfälle gab es allein im Jahr 2022. Drei von vier Todesfälle davon in der Altersgruppe der über 75-Jährigen. Ältere Menschen sind besonders gefährdet. Sie schwitzen weniger und haben oft wenig Durst. Zum regulären Gesundheitsrisiko kommen Nebenwirkungen von nötigen Medikamenten hinzu. Die Folgen: Erschöpfung oder Kollaps, Verschlimmerung bestehender Erkrankungen und ggf. höhere Aggressivität. Auch Pflegende leiden unter Hitzewellen. Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme und Hitzestress.
Hier setzt das Projekt der LVG an, das von der Hochschule Hannover wissenschaftlich evaluiert wird. Bis Januar 2026 wollen die Beteiligten herausfinden, wie der Ist-Stand ist, was die Gäste der Tagespflege und Mitarbeitenden benötigen, was wünschenswert ist und ob bzw. wie dies umgesetzt werden kann.
Bei einem ersten Treffen waren Tagespflege-Gäste, Angehörige und Mitarbeitende zu Gast. In Arbeitsgruppen haben sie über unterschiedliche Bereiche nachgedacht: Wie kann man ältere Menschen animieren, mehr zu trinken? Welche Möglichkeiten einer guten Ernährung gibt es an heißen Tagen? Wie halten wir die Räume kühl bzw. wie gestalten wir den Ablauf, um Räume mit starker Sonneneinstrahlung zu meiden? Bauliche Maßnahmen müssten vom Träger übernommen werden. Wie kann man die Bewegungsfreude steigern - denn fitte Menschen sind nicht so anfällig bei Hitze. Und welche Klimaschutzmaßnahmen können getroffen werden?
Beim ersten Treffen kamen bereits viele Ideen zusammen: Kalte Fußbäder, Trinkflaschenmarkierung, Kochnachmittag mit Tipps für heiße Tage oder Tausch-Tag von Dingen, die man selbst nicht mehr benötigt, aber vielleicht gerne weitergibt. Einmal im Monat finden diese Treffen nun statt. Die Teilnehmenden sind froh und dankbar, dass dieses wichtige Thema aufgegriffen wird.