Die Caritas trauert
In einem Interview mit dem Deutschlandfunk erklärte Neher, warum das Unglück ihn und viele Mitarbeitenden der Caritas so betroffen mache: "Die Werkstätten für Menschen mit Behinderung sind immer mehr als nur ein Arbeitsplatz. Sie sind Lebensraum für diese Menschen." Neher sagte, er sei froh und dankbar, "dass das Sicherheitskonzept und die Evakuierungsmaßnahmen hervorragend geklappt haben, und so eine noch viel schlimmere Katastrophe verhindert werden konnte". Es sei Aufgabe der Caritas als Träger solcher Werkstätten, "dass das menschlich Ermessliche ausgeschlossen wird, was zu einer Katastrophe führen kann. (...) Aber Leben ist immer mit Risiko behaftet und grundsätzlich wird man so was nie komplett ausschließen können."
Die Werkstatt in Neustadt wird vom Caritasverband Freiburg-Stadt betrieben. Dessen Vorstand, Egon Engler, zeigte sich in einer Pressekonferenz am Tag des Unglücks geschockt: "Unsere Gedanken und Gebete gelten den Verstorbenen und deren Angehörigen." Engler verwies auch auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Werkstatt, die das Erlebte verarbeiten müssen. "Wir werden das Unsere dazu tun, ihnen dabei behilflich zu sein." Engler dankte den Rettungskräften für deren Einsatz.
Caritas-Vertreter aus der ganzen Welt brachten ihr Beileid und ihr Mitgefühl zum Ausdruck. Kardinal Oscar Rodríguez Maradiaga, Präsident von Caritas Internationalis, der Vereinigung der mehr als 160 nationalen Caritasverbände mit Sitz in Rom: "Die Gebete des gesamten weltweiten Caritas-Netzwerks sind bei den Angehörigen dieses tragischen Vorfalls, und bei den Kollegen der Caritas in Deutschland."
Gemeinsam trauern in der Kirche und im Internet
Das Erzbistum Freiburg hat in Zusammenarbeit mit dem Caritasverband auf www.ebfr.de/trauer ein Trauerportal eingerichtet, bei dem Menschen ihr Mitgefühl zum Ausdruck bringen und Gebete schreiben können.
In einem Trauergottesdienst in Neustadt sagte der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch am 1. Dezember: "Wir können nicht so recht fassen, was sich da in den Räumen der Caritas-Werkstätte abspielte. Wir können nicht begreifen, was geschehen ist. (...) Wie viele Menschen haben am Montag und in den Tagen danach angepackt und haben in beeindruckender Weise alles Menschenmögliche getan, um noch Schlimmeres zu verhindern. Sie haben Herz und Haus geöffnet, um Hilfe zu leisten und in der Not beizustehen. Es ist wichtig, Menschen zu haben, mit denen wir gemeinsam trauern und weinen können." An der Trauerfeier, die vom Südwestrundfunk live übertragen wurde, nahmen auch Bundespräsident Joachim Gauck und Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann teil.
- Video über den Brand in der Werkstatt beim SWR
- Bericht der Badischen Zeitung über die Schutzmaßnahmen in der Werkstatt
- Sicherheitsmaßnahmen in Behindertenwerkstätten sind hoch: Caritas-Präsident Peter Neher im Deutschlandfunk am 28.11.2012
- Spenden
Die Volksbank Freiburg hat für die Behindertenwerkstätte des Freiburger Caritas-Verbandes ein Spendenkonto eingerichtet:
Volksbank Freiburg
Kontonummer: 181 757 38
Kontoinhaber: Stadtkasse Titisee-Neustadt
BLZ: 680 900 00 Volksbank Freiburg eG
Kontobezeichnung: Spendenkonto Brand Caritaswerkstätte