"Die geplanten Einschnitte in das soziale Netz lassen befürchten, dass besonders leistungsschwache und benachteiligte Menschen in den Sog sozialer Ausgrenzung geraten." Dies hat Caritaspräsident Hellmut Puschmann in einer Reaktion auf die Regierungserklärung von Bundeskanzler Gerhard Schröder betont. Die Caritas sehe, dass angesichts der gesamtwirtschaftlichen Situation schmerzliche Maßnahmen unvermeidlich seien, doch seien diese nur vertretbar, wenn die Lasten solidarisch auf die Schultern aller verteilt würden, und zwar entsprechend ihrer Stärke und Belastbarkeit.
Dies gelte, so Puschmann, besonders für die Einschränkungen in der Unterstützung von Langzeitarbeitslosen. Wenn die Politik meine, sie könne hier die notwendigen Leistungen reduzieren, dann müsse sie zugleich aufzeigen, wie die betroffenen Menschen an anderer Stelle unterstützt und entlastet werden können. Der Hinweis des Bundeskanzlers, den Langzeitarbeitslosen müssten mehr Transferleistungen belassen werden, sei ebenso zu unterstreichen wie seine Forderung nach einer aktiven Arbeitsmarktpolitik. Auch mit dem Ziel verstärkter Selbsthilfe und Eigenvorsorge gehe die Caritas einig. "Man kann aber Menschen nicht zur Eigenverantwortung motivieren, wenn man ihnen die notwendigen Leistungen wegnimmt, ohne zugleich die Unterstützung anzubieten, die sie zur Selbsthilfe benötigen", betonte Puschmann.
Die Caritas begrüße und fordere daher verstärkt Maßnahmen und Projekte, die Menschen qualifizieren, in Arbeit bringen und Beschäftigungsfelder erschließen. "Hier findet die Politik in der Caritas immer einen kompetenten, kreativen und leistungsfähigen Partner."
Pressemitteilung
Eigenverantwortung geht nicht ohne Unterstützung
Erschienen am:
18.03.2003
Beschreibung