Viele Betriebe sind gegenwärtig in ihrer wirtschaftliche Existenz gefährdet. Um ihre Arbeit vorzustellen, öffnen die Betriebe in ganz Deutschland vom 30. April bis 5. Mai 2025 ihre Türen um den Tag der Arbeit.
Soziale Betriebe sind mehr als ein Arbeitsplatz - sie sind auch ein Ort von Integration, Stabilisierung und zweiter Chancen für einen Sprung auf den ersten Arbeitsmarkt, der händeringend Arbeitskräfte sucht. Die Haushaltskürzungen der vergangenen Jahre und die aktuelle Situation der vorläufigen Haushaltsführung erschweren die Lage der sozialen Betriebe gegenwärtig massiv.
"Es ist gut, dass die zukünftige Bundesregierung den Jobcenter für die Eingliederung ausreichend Mittel zur Verfügung stellen möchte. Den Worten des Koalitionsvertrages müssen jetzt schnell Taten folgen", betont Caritas-Präsidentin Eva Welskop-Deffaa. "Die sozialen Betriebe leisten hervorragende Arbeit, sie sind ein unverzichtbares Sprungbrett in den ersten Arbeitsmarkt. Gerade in krisenhaften Zeiten ist es wichtig, dass sich die Träger darauf verlassen können, dass für ihre Angebote die nötigen Mittel zur Verfügung stehen. Wir können die Türen unserer Betriebe nur offenhalten, wenn ihre Förderung nicht in Frage steht."
Nicht nur die Eingliederungsmittel müssen zeitnah erhöht werden, sondern auch die Verwaltungskosten der Jobcenter sind entsprechend anzupassen: Die Jobcenter mussten in der Vergangenheit immer wieder Gelder, die eigentlich für Qualifizierungs- und Beschäftigungsprogramme in sozialen Betrieben gedacht waren, für gestiegene Verwaltungskosten verwenden. Folglich konnten weniger Menschen in Integrationsmaßnahmen vermittelt werden.
"Es ist wichtig, dass der Bundeshaushalt für 2025 noch vor der Sommerpause von der neuen Bundesregierung auf den Weg gebracht wird - mit ausreichend Mitteln für Eingliederung und Verwaltung", fordert Welskop-Deffaa.
"Wenn soziale Betriebe schließen, schließen sich nicht nur die Türen für langzeitarbeitslose Menschen - auch Kommunen und die Gesellschaft insgesamt verlieren wertvolle soziale Strukturen", so Georg Münich, Geschäftsführer der BAG IDA
Deshalb fordert die BAG IDA:
- Eine auskömmliche Finanzierung für soziale Beschäftigungsbetriebe, damit sie weiterhin ihre gesellschaftlich wichtige Arbeit leisten können.
- Eine Reform der Arbeitsgelegenheiten, um praxisnahe Übergänge in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen.
- Langfristige Planungssicherheit für Jobcenter und Träger, um Menschen mit besonderen Vermittlungshemmnissen nachhaltig zu unterstützen
Die bundesweiten Aktionen in der ersten Mai-Woche sind Mitmachaktionen, Podiumsdiskussionen & Thementische sowie Gespräche mit Beschäftigten.
Einladung an Medien, Politik und Öffentlichkeit
Die Aktion "Türen öffnen - Chancen schaffen" ist eine Gelegenheit für Medienvertreter:innen und politische Entscheidungsträger:innen, vor Ort mit Betroffenen und Fachleuten ins Gespräch zu kommen.