"In der aktuellen Situation ist es richtig und notwendig, die Voraussetzungen für unsere äußere, innere und soziale Sicherheit neu zu etablieren. Die Frage, wie es gelingen kann, mehr junge Menschen für einen Dienst für die Gesellschaft zu gewinnen, steht daher zu Recht auf der Tagesordnung. Die Hoffnung, dass mehr junge Menschen für einen Dienst in der Bundeswehr gewonnen werden, indem das bewährte System der Freiwilligendienste in einen Pflichtdienst überführt wird, teilen wir in dieser Form nicht: Ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr sehen wir allein aufgrund der dafür notwendigen Grundgesetzänderung als schwierig an.
Wehrdienst, freiwilliges Engagement im Zivil- und Katastrophenschutz und Freiwilligendienste können als Gesellschaftsdienste dann gemeinsam attraktiver werden, wenn ein Rechtsanspruch der Träger auf Förderung aller Einsatzstellen mit einem Ausbau verbindlicher Beratungsangebote für junge Menschen ab 16 verknüpft wird. Die Entscheidung, ob und wo ich mich ein Jahr lang für den Zusammenhalt der Gesellschaft und für eine gute Zukunft engagieren möchte, sollte auf der Grundlage guter Information getroffen werden.
Gemeinsam mit dem BDKJ bieten wir als Caritas jedes Jahr rund elf Tausend Menschen die Möglichkeit, sich in einem Freiwilligendienst zu engagieren. Experten gehen davon aus, dass sich bei auskömmlicher Finanzierung und umfassenden Beratungsmöglichkeiten die Zahlen der Freiwilligendienstleistenden verdoppeln ließe. Die Bedingungen und Finanzierung muss für alle attraktiv sein: für die Freiwilligen, für die Einsatzstellen, und für diejenigen, die Freiwillige - auch pädagogisch - begleiten."