Wenn die Psyche spinnt
Sozialpsychiatrischer Dienst
Wer an einer langandauernden psychischen Erkrankung leidet, kann sich beim Sozialpsychiatrischen Dienst des Caritasverbandes in seinem Kreis oder seiner Stadt melden. Dort beraten Fachleute, die auch den Kontakt zu weiteren Hilfsangeboten der Caritas und anderer Träger herstellen. Bei Stress mit dem Vermieter oder der Agentur für Arbeit bemühen sie sich ebenfalls um eine Lösung. Auf Wunsch besuchen sie die Betroffenen zu Hause oder begleiten sie bei Behördengängen. Die Unterstützung ist kostenlos.
Selbsthilfe- und Angehörigengruppen
In Selbsthilfegruppen unterstützen sich Betroffene und Angehörige untereinander. Die Profis von der Caritas mischen sich hier nicht ein. Sie stellen nur die Räume bereit, vermitteln und beraten, wenn es gewünscht ist.
Wohnen
Ambulant Betreutes Wohnen
Die Fachleute der Caritas unterstützen psychisch kranke Menschen dabei, in ihrer eigenen Wohnung zu leben. Sie sprechen mit der betroffenen Person ab, wie oft ihr Besuch sinnvoll ist. Durch diese Begleitung soll verhindert werden, dass jemand aufgrund seiner Krankheit wohnungslos wird. Wer mehr Unterstützung braucht, sollte zum Intensiv Betreuten Wohnen wechseln.
Wohnen in Wohngemeinschaften
Einige Caritasverbände mieten Wohnungen auf dem freien Markt an und statten sie für Wohngemeinschaften aus. Sozialarbeiterinnen und -arbeiter helfen dabei, dass das Zusammenleben klappt. Diese Wohnform ist das Richtige für psychisch kranke Menschen, die nicht gerne alleine leben.
Wohnheime
Wer sich ständig mit Selbstmordplänen trägt, Probleme mit der persönlichen Hygiene hat oder immer wieder mit anderen Menschen aneinander gerät, für den oder die kann ein Platz in einem Wohnheim das Richtige sein. Dort gibt es eine Betreuung rund um die Uhr. Die Fachleute der Caritas arbeiten mit den Bewohnern an ihren Problemen. Eine Folge: Konflikte mit anderen Menschen werden weniger.
Tagesstruktur und Arbeit
Sozialpsychiatrische Tagesstätte
Die Tagesstätten der Caritas sind offene Treffpunkte für alle. Hier wird gemeinsam gekocht, gespielt, geklönt und vieles mehr. Auf dem Veranstaltungsprogramm stehen Ausflüge, Vorträge, Kreativ- und Wellnessangebote. Die Tagesstätten helfen, den Tag zu strukturieren. Sie sind dann geöffnet, wenn Erwerbstätige normalerweise zur Arbeit gehen.
(Wieder-)Einstieg in den Arbeitsmarkt
Die Werkstätten der Caritas bieten chronisch kranken Menschen eine breite Palette an Tätigkeiten. Dort können sie Qualifikationen erwerben oder eine komplette Ausbildung in einem Helferberuf machen, zum Beispiel als Bürohelfer, Betreuungsassistent, Holzwerker oder Pferdepflegehelfer. Die Fachkräfte für berufliche Integration der Caritas gehen auf Arbeitgeber zu und organisieren Praktika in der freien Wirtschaft. Die Bundesagentur für Arbeit hat verschiedene arbeitsmarktpolitische Instrumente zur Verfügung, um chronisch kranken Menschen den Weg in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu erleichtern. Die Fachleute der Caritas bieten Beratung dazu an und begleiten die (Wieder-)Einsteiger zum Beispiel im Rahmen einer "Unterstützten Beschäftigung".