Corona im Gefängnis: Wie sich die Situation für Inhaftierte ändert
„Mit Beginn der Pandemie hat sich schlagartig das Leben im Vollzug verändert”, berichtet Peter Holzer. Der Gefägnisseelsorger der Justizvollzugsanstalt (JVA) ist froh, dass bisher kein Corona in der JVA ausgebrochen ist – dank der weitreichenden Anpassungen innerhalb des Gefängnisalltags. Zum Beispiel wurden verschiedene Lebensbereiche voneinander getrennt, um mögliche Infektionsketten zu unterbrechen. In Einzelgesprächen mit dem Seelsorger schilderten viele Inhaftierten ihre Unsicherheit bezüglich des neuartigen Virus und ihre Angst bezüglich einer Ansteckung von besuchenden Angehörigen.
Was die Pandemie für inhaftierte Frauen und Mütter bedeutet
„Wenn Frauen oder auch Männer inhaftiert werden, dann werden Kinder immer ein Stück mit bestraft”, sagt Martina Schmidt, Beraterin für Straffälligenhilfe in der Beratungsstelle Tamar vom SkF Berlin. Das gilt besonders in Zeiten von Corona, denn „seit Mitte März dürfen Kinder unter sechs Jahre ihre Mütter und Väter nicht besuchen”, berichtet die Beraterin. Alternativ gibt es zwar die Möglichkeit für Kinder und andere Angehörige über Video-Telefonie Kontakt herzustellen. Doch das Gefühl, sein Kind in die Arme zu schließen, kann dies nicht ersetzen.