Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Caritas, liebe Gäste auf unserer Website,
es kommt ein Schiff beladen - in den Evangelientexten zum 4. Advent (Lk 1,39-45) und denen der Weihnachtszeit taucht nirgends ein Schiff auf, keine Fähre, keine Arche… Das heißt: Moment mal! Im Wortlaut vielleicht nicht, aber bildlich und mit Bezug zu Texten aus dem Alten Testament, da wohl schon.
Wir hören, dass Maria, die Mutter Jesu, sich zu einer Verwandten mit Namen Elisabeth aufmacht, weil der Verkündigungsengel ihr gesagt hatte, dass die alte Frau noch ein Kind erwartete. Beide Frauen tragen in sich eine "kostbare Fracht": Elisabeth wird Johannes dem Täufer das Leben schenken (wir haben am 2. und 3. Advent von ihm gehört) und Maria dem Heiland, dem Kind von Betlehem.
Der Evangelist Lukas lässt Maria drei Monate bei Elisabeth weilen, genau die Zeit, die die Bundeslade (wörtlich: die Arche des Bundes) an einem Ort verweilt, dem sie Heil und Segen bringt. König David hatte sie zurückerobert, weil sie im Krieg gegen die Philister verloren gegangen war. In der Bundeslade lagen die beiden Gesetzestafeln mit den Zehn Geboten.
Unser Advents- und Weihnachtslied "Es kommt ein Schiff geladen bis an sein höchsten Bord, trägt Gottes Sohn voll Gnaden, des Vaters ewigs Wort." verknüpft beide in eins: In der Bundeslade das Wort Gottes, im Schoß Marias das Jesuskind.
Nur wenige Lieder fassen in nur sechs kurzen Strophen zusammen, was Weihnachten bedeutet und wie es eng mit unserem Leben, unsere "Schiffsreise" durchs Leben verbunden ist. Zeitlich wird es eng, ich weiß, aber zünden Sie doch die vier Kerzen an Ihrem Adventskranz an und nehmen Sie sich zehn Minuten Zeit um das Lied (GL 236) zu betrachten und für Ihr eigenes Leben auszuloten. Gesegneten 4. Advent und gnadenreiche Weihnacht!
Es kommt ein Schiff geladen, bis an sein höchsten Bord,
trägt Gottes Sohn voll Gnaden, des Vaters ewigs Wort.
Das Schiff geht still im Triebe, es trägt ein teure Last;
Das Segel ist die Liebe, der Heilig Geist der Mast.
Der Anker haft’ auf Erden, da ist das Schiff an Land,
Das Wort will Fleisch uns werden, der Sohn ist uns gesandt.
Zu Betlehem geboren im Stall ein Kindelein,
gibt sich für uns verloren: Gelobet muss es sein.
Und wer dies Kind mit Freuden umfangen, küssen will
muss vorher mit ihm leiden groß Pein und Marter viel,
danach mit ihm auch sterben und geistlich auferstehn,
das ewig Leben erben, wie an ihm ist geschehn.
Es grüßt
Pfarrer Dr. Andreas Martin
Caritasrektor
E-Mail: am.ma@gmx.de, Tel. 0351 79517590
Dr. Clemens Pilar: https://www.youtube.com/watch?v=SlqkXXb-PBk&t=23s