Berlin - Das Projekt Stromspar-Check hat seit Projektbeginn 25.000 Checks zum Energiesparen in einkommensschwachen Berliner Haushalten durchgeführt. So konnten ca. 65.000 Menschen finanziell entlastet, 60.000 Tonnen CO² gespart und 500 Langzeitarbeitslose qualifiziert werden. Es geht dabei nicht nur um Stromersparnis, sondern auch um die Reduzierung von Wasser- und Heizungskosten. Anlässlich der erfolgreichen Bilanz findet am 16.09.2024 von 11:45 bis 13:15 Uhr eine Veranstaltung mit Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe statt. Die Sozialsenatsverwaltung unterstützt den Stromspar-Check seit Projektbeginn. Mit dabei sind Vertreter:innen der Kooperationspartner: Ulrike Kostka, Direktorin des Caritasverbandes für das Erzbistum Berlin, Michael Geißler, Geschäftsführer der Berliner Energieagentur, Ulrich Schiller, Geschäftsführer der HOWOGE sowie ehemalige Langzeitarbeitslose, die durch das Projekt Stromspar-Check neue Perspektiven finden konnten. Die Veranstaltung findet im Caritas-Beratungszentrum am Fennpfuhl, Anton-Saefkow-Platz 3-4, 10369 Berlin-Lichtenberg statt. Gezeigt wird dabei auch eine Ausstellung mit Fotoporträts von Stromspar-Helfer:innen "Vom Hilfeempfänger zum Hilfegeber". Im Rahmen der Veranstaltung wird ein "Dankeschön" an die Sozialsenatorin für deren Unterstützung übergeben. Kooperationspartner:innen und Teilnehmer:innen des Stromspar-Checks stehen für Interviews zur Verfügung.
Cansel Kiziltepe, Senatorin für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung: "25.000 Beratungen zeigen, welch großen Erfolg der Stromspar-Check in Berlin über die letzten 15 Jahre hatte. Vorbildlich ist die Vernetzung klimapolitischer und sozialpolitischer Anliegen. Besonders hervorheben möchte ich den Beitrag, den das Projekt zur Entstigmatisierung langzeitarbeitsloser Menschen leistet. Das Projekt ermöglicht es ihnen, wieder am Arbeitsmarkt teilzunehmen und andere einkommensschwache Haushalte mit ihrer Expertise zu unterstützen."
Ulrike Kostka, Direktorin des Caritasverbandes für das Erzbistum Berlin: "Die Politik spricht oft davon, wie wichtig es ist, Arbeitslose zu integrieren. Seit 15 Jahren leistet das Projekt Stromspar-Check genau das. Es macht Hilfeempfänger zu Hilfegebern und gibt Langzeitarbeitslosen eine erfolgversprechende Chance, sich wieder aktiv in unsere Gesellschaft einzubringen. Sie entdecken eigene Potenziale und unterstützen andere Menschen in einkommensschwachen Haushalten dabei, besser über die Runden zu kommen".
Michael Geißler, Geschäftsführer der Berliner Energieagentur: "Der Stromspar-Check trägt seit vielen Jahren zur Reduzierung des Endenergieverbrauchs bei, schont den Geldbeutel der Menschen und hilft dem Land Berlin seine Klimaziele zu erreichen. Wir stehen den Haushalten mit Rat und Tat zur Seite und helfen ihnen, ihren Energieverbrauch sofort um bis zu 18 Prozent zu senken. So spart ein Haushalt durchschnittlich bis zu 300 Euro Energiekosten pro Jahr."
Ulrich Schiller, Geschäftsführer HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH: "Spätestens seit der Energiekrise, ist der Einfluss des Energieverbrauchs auf die Gesamtmiete offensichtlich geworden. Insbesondere für einkommensschwache Haushalte, sind die steigenden Kosten eine enorme Herausforderung. Um unsere Mieterinnen und Mieter beim Energiesparen zu unterstützen, arbeiten wir seit Oktober 2022 mit den Stromspar-Checkern des Caritasverbandes zusammen. Seitdem haben mehr 300 Familien von diesem Angebot profitiert. Die ausgebildeten Stromsparhelferinnen und -helfer kennen als ehemalige Langzeitarbeitslose die Alltagsprobleme von Haushalten mit geringem Einkommen aus eigener Erfahrung und helfen schnell und pragmatisch. Wir freuen uns Teil dieses Projektes zu sein, das auf so vielen Ebenen einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft leistet. Unser Dank gilt dabei vor allem den Stromsparhelferinnen und -helfern für ihren unermüdlichen Einsatz!"
Der kostenlose Stromspar-Check richtet sich an Menschen, die Bürgergeld, Wohngeld, Kinderzuschlag, Grundsicherung im Alter oder andere Sozialleistungen beziehen, die eine geringe Rente haben oder deren Gehalt unter der Pfändungsfreigrenze liegt. In den Berliner Kiezen sind 30 qualifizierte Stromsparhelfer:innen an zehn Standorten tagtäglich im Einsatz. Sie beraten die Haushalte direkt in ihren Wohnungen. Kostenfreie Soforthilfen wie wassersparende Duschköpfe oder LEDs bieten unmittelbare Unterstützung und senken die Kosten langfristig. Damit werden nicht nur die Haushalte, sondern auch die Bezirke und der Bund entlastet, die bei der Übernahme der Wohnnebenkosten weniger zahlen müssen. Die Stromsparhelfer:innen selbst sind ehemalige Langzeitarbeitslose, die im Projekt zu Stromsparhelfer:innen ausgebildet werden. Sie erhalten damit eine sinnvolle und zukunftsträchtige Qualifizierung. In einer Fachschulung der Berliner Energieagentur lernen die Stromsparhelfer:innen die technischen Grundlagen. Sie werden außerdem von Fachleuten der Caritas im Bereich der Kommunikation geschult, die auch die sozialpädagogische Betreuung der Teilnehmer:innen übernimmt.
Im Projekt Stromspar-Check gibt es außerdem in Berlin bis zu 400 Euro Zuschuss für den Tausch eines alten gegen ein neues, effizientes Kühlgerät. Diese finanzielle Hilfe für einkommensschwache Haushalte kommt zum einen aus Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Des Weiteren fördert das Land Berlin aus Mitteln des Berliner Energie- und Klimaschutzprogramms (BEK) die Neuanschaffung eines Kühlschrankes. Mit dem Austausch alter "Stromfresser" gegen einen neuen Kühlschrank der Energieeffizienzklassen A bis D reduziert der Haushalt seine Stromkosten pro Jahr im Schnitt um 200 Euro.
Das Projekt Stromspar-Check wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert. Inzwischen gibt es das Projekt in Deutschland an 150 Standorten. Der Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands (eaD) setzt den Stromspar-Check zusammen mit dem Deutschen Caritasverband auf Bundesebene um. In Berlin, dem größten Standort des Stromspar-Checks, wird das Projekt vom Caritasverband für das Erzbistum Berlin und der Berliner Energieagentur realisiert. Das Projekt Stromspar-Check wird von der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung, der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt und der Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz unterstützt.
Zur Ausstellung "Vom Hilfeempfänger zum Hilfegeber": Die Fotografin Angela Kröll hat 15 Personen aus dem Projekt Stromspar-Check fotografiert und sie zu ihrer Geschichte befragt. Die einzelnen Persönlichkeiten werden durch den Blick der Fotografin in den Vordergrund gerückt und kommen selbst zu Wort. So wird deutlich, dass hinter nüchternen Zuschreibungen wie "die Langzeitarbeitslosen" immer auch individuelle Lebenswege stehen, denen man gerecht werden muss. https://www.caritas-berlin.de/diecaritasimerzbistum/kampagnen/hilfegeber
Weitere Informationen: Thomas Gleißner - Tel: 0171 287 47 63 - t.gleissner@caritas-berlin.de www.caritas-berlin.de/stromspar-check