Einsatz für eine sozial gerechte Klimapolitik, national und international
Im Einsatz für soziale Gerechtigkeit führte der Deutsche Caritasverband (DCV) im Jahr 2023 vielfältige Projekte durch. Das öffentlichkeitswirksamste war die Jahreskampagne "Für Klimaschutz, der allen nutzt". Die Kampagnen-Figur Jenny reiste durch die Lande, sie "sprach" mit politisch Verantwortlichen, sie setzte sich für das Deutschlandticket ein und für sanierte Sozialwohnungen. Auch auf Demonstrationen war sie dabei.
Gemeinsam mit dem World Wide Fund For Nature (WWF) Deutschland und der Klima-Allianz hat der Deutsche Caritasverband zwei Studien zur Verkehrspolitik herausgegeben. Beide kamen zu dem Schluss: Viele bestehende Regelungen setzen ökologisch falsche Anreize, sie begünstigen Gutverdiener und bedürfen einer Reform.
Allein oder in Bündnissen hat der DCV unermüdlich auf die Wechselwirkungen zwischen Klimakrise, Armut und Ausgrenzung hingewiesen - in Deutschland und weltweit. Dies erfolgte in zahlreichen politischen Gesprächen - etwa im Bundeskanzleramt, im Bundesfinanzministerium, mit Bundesverkehrsminister Volker Wissing, mit Bundestags- und EU-Abgeordneten, in Veranstaltungen wie dem Sanierungsgipfel im April 2023, in Diskussionsrunden sowie in Interviews und anderen Veröffentlichungen. Indem sich Einrichtungen und Dienste auf den Weg zur eigenen Klimaneutralität machen, leistet der Deutsche Caritasverband einen direkten Beitrag.
Internationale Klimapolitik stark im Blick: Klimakrise verschärft Notlage
Naturkatastrophen forderten im Jahr 2023 insgesamt rund 74.000 Todesopfer, das Jahr war das wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen mit zahlreichen Temperatur- und Wetterrekorden. Die Klimakrise verschärft bestehende Notlagen und Konflikte; zunehmend bestimmt sie die Anforderungen an die weltweite humanitäre Hilfe, die der Deutsche Caritasverband über sein Hilfswerk Caritas international leistet.
Die Erfahrungen unserer internationalen Arbeit und der Austausch mit Caritas-Organisationen weltweit erlauben einen Einblick in die Lebensrealität von Ländern, in denen ein gutes Leben schon jetzt nicht mehr möglich ist. Das Wissen um diese Zusammenhänge bringt die Caritas als Mitglied eines um die Welt gespannten Netzwerks in die deutschen Debatten ein.
DCV fordert mehr globale Klimagerechtigkeit
Der Einsatz für eine sozial gerechte Klimapolitik ist für den Deutschen Caritasverband immer auch ein Einsatz für mehr globale Klimagerechtigkeit. Die Staaten, welche die Hauptverantwortung an der Erderwärmung tragen, müssen weltweit für die Folgen und Schäden der Klimakrise einstehen. Die COP28 bot Gelegenheit, gemeinsam mit der Deutschen Bischofskonferenz, dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken und der Deutschen Ordensobernkonferenz, diese Botschaft mit Nachdruck zu setzen.
Bild links: Dr. Frank Hensel (Diözesan-Caritas-direktor im Bistum Köln) eröffnet die Kundgebung für sozial gerechten Klimaschutz der Caritas in NRW vor dem Landtag in Düsseldorf. Bild rechts: Im Gespräch: Esther van Bebber (Diözesan-Caritasdirektorin im Bistum Paderborn), Matthias Goeken (CDU), Wiebke Brems (Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/ Die Grünen), Michael Röls-Leitmann von den Grünen und Dr. Frank Hensel (v.l.n.r.)