Die Caritas und die Corona-Krise
Im dritten Jahr der Pandemie wirkt sich diese noch auf sehr viele der 25.000 Einrichtungen und Dienste der Caritas aus – jedoch sehr unterschiedlich.
In den Krankenhäusern der Caritas werden Infizierte behandelt, in den Reha-Einrichtungen Menschen betreut. Einzelne Caritasverbände haben Angebote für Patientinnen und Patienten mit Long Covid auf die Beine gestellt (zum Beispielin Oldenburg). Zahlreiche Einrichtungen müssen immer noch die Menschen, die sie betreuen, gegen das Virus schützen, denn sowohl betagte als auch behinderte Menschen gehören zu den Gruppen, für die Corona weiterhin am gefährlichsten ist – auch wenn die Impfungen das Infektions- und Sterberisiko an vielen Stellen spürbar gesenkt haben.
Mittlerweile sind die meisten Hygiene- und Abstandsregeln, die den Alltag in allen Einrichtungen lange geprägt haben, weggefallen. Aber nach und nach wird deutlich, welche Spuren die Pandemie hinterlässt – etwa auf das psychische Wohlbefinden vieler Menschen. Das ist ein großes Thema in der Jugendhilfe, in der Erziehungs- und Familienberatung, in der Suchtberatung, in den Einrichtungen für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen, im Bildungsbereich. Bei der Schuldnerberatung macht sich bemerkbar, dass die Pandemie finanzielle Folgen für viele Haushalte hatte. Insgesamt zeigt sich an vielen Stellen, dass die Pandemie neue Hilfsbedarfe hat aufkommen lassen, die die Caritas versucht zu stillen.
Bei vielen Mitarbeitenden ist aber nach über zwei Jahren Einsatz im Ausnahmezustand eine große Erschöpfung zu spüren. Hinzu kommt, dass die Infektionswellen auch immer wieder Caritas-Beschäftigte treffen, was die bereits sehr angespannte Personallage in den meisten Bereichen der sozialen Arbeit zusätzlich verschärft.
Das Leben vieler Menschen wurde durch die Pandemie und ihre Folgen komplett auf den Kopf gestellt – finanziell, psychisch und emotional. Die Caritas vor Ort passt laufend ihre Angebote an oder erweitert sie entsprechend, um dem neuen Bedarf gerecht zu werden. So haben viele Caritasverbände frühzeitig angefangen, Spenden zu sammeln, um durch Corona in Not geratene Menschen zum Beispiel mit Mitteln aus Corona-Fonds gezielt und unkompliziert zu helfen. Es sind auch viele Corona-spezifische Angebote entstanden: Lernbegleitungsprojekte für Kinder im Home Schooling; Foodtrucks da, wo die Tafeln weniger Menschen aufnehmen durften; Erholungszeiten für Familien, die die Pandemie besonders beansprucht hat(hier ein Beispiel aus Bremen)), Angebote für Patient:innen mit Long Covid.
Zusätzlich zu den konkreten Angeboten, die sie vor Ort und in der Online-Beratung macht, hat die Caritas auch eine anwaltschaftliche Rolle: Sie macht sich auf Bundes- und Landesebene dafür stark, dass die Politik diejenigen in den Blick nimmt und denjenigen hilft, die es brauchen. Zum Beispiel damit Menschen, die sich illegal in Deutschland aufhalten, im Regelwerk rund um Corona nicht vergessen werden, im Regelwerk rund um Corona nicht vergessen werden, mit Forderungen im Namen von psychisch belasteten Jugendlichenodervon Familien.
Die Caritas ist kein Konzern, sondern ein Verband bestehend aus Hunderten rechtlich unabhängigen Verbänden und Trägern. Es wird kaum etwas zentral geregelt. Im Hinblick auf Besuchsregelungen orientieren sich die Träger und Einrichtungen am jeweils geltenden Recht, also an den Regeln des Bundeslandes oder des Landkreises.
Auch bei der Erstellung ihrer Testkonzepte orientieren sich die Einrichtungen an den Vorgaben der jeweiligen Bundesländer. Obwohl sehr viele Mitarbeitende und die allermeisten Bewohnerinnen und Bewohner in den Einrichtungen der Altenhilfe geimpft und geboostert wurden, sind Tests weiterhin vereinzelt an der Tagesordnung. Informieren Sie sich am besten im Vorfeld über die geltenden Regeln. Die Kontaktdaten der einzelnen Caritas-Einrichtungen finden Sie hier.
Es müssen so viele Menschen wie möglich geimpft sein, damit die vulnerablen Gruppen geschützt sind. Deshalb hat die Caritas von Anfang an aktiv für eine Impfung geworben.
Die Caritas hat vielerorts auch Menschen bei der Impfung aktiv unterstützt – etwa (mit der Unterstützung ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer) ältere Menschen, die Schwierigkeiten bei der Terminbuchung hatten oder zum Termin selbst Begleitung brauchten. In einigen Städten wurden mit Hilfe der Caritas Impfaktionen in bestimmten Vierteln organisiert, etwa in Köln.
Ab Ende Dezember 2020 wurde, angefangen mit den Einrichtungen der stationären Altenhilfe, in den Einrichtungen der Caritas geimpft, nach und nach kamen die anderen Einrichtungen und Dienste dazu.
Insgesamt hat sich zum Jahreswechsel 2021/22 gezeigt, dass die Impfraten in der Bevölkerung in Deutschland noch zu niedrig waren, um die Pandemie hinter uns zu lassen. Der Deutsche Caritasverband befürwortete die Einführung einer einrichtungsbezogenen Impfpflicht, wie sie zum 15. März 2022 in Kraft getreten ist – auch wenn diese aus Sicht der Caritas nur der erste Schritt hätte sein sollen zu einer breiteren Impfpflicht. Aktuell sehen wir keinen Anlass für eine Verlängerung der einrichtungsbezogenen Impfplicht.
Darüber liegen aufgrund der dezentralen Struktur der Caritas in Deutschland keine Gesamtzahlen vor. Gerade in Einrichtungen der Altenhilfe kam es im Frühjahr 2020 und im darauffolgenden Herbst/Winter an einigen Standorten zu Infektionen sowohl bei Bewohnerinnen und Bewohnern als auch bei Mitarbeitenden sowie zu Todesfällen von pflegebedürftigen Menschen. Vereinzelt kommt es auch seit dem Herbst 2021 zu Ausbrüchen, Todesfälle sind aufgrund der hohen Impfraten in den Einrichtungen viel seltener.
Die Caritas in Ihrer Nähe
Um herauszufinden, wie Ihre Caritas vor Ort in der Coronakrise agiert, welche Einrichtungen wie geöffnet, welche Dienste wie vorgehalten werden: Hier finden Sie Zugang zur Caritas in Ihrer Nähe.
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